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Das erste mal mit einer kleinen Gruppe brauen :) Ein paar Kamerad*innen aus dem THW helfen mir und möchten lernen, wie Bier gebraut wird. Mich freut das Interesse und geteilte Arbeit macht viel mehr Spaß…
Als Rezept orientiere ich mich an Sud 15 - Jujube Weizen, da dieses deutlich in die Richtung ging, in der ich mein Weizen finden möchte ;) Allerdings versuche ich die Dinge, die mir nicht ganz so gut gefallen, etwas zu ändern. Die etwas zu kräftige Hopfennote versuche ich durch weniger Hopfen zu entkräften und durch einen höheren Anteil von Münchner Malz möchte ich eine höhere Süße erzielen. Ich habe die Maltoserast etwas verkürzt (dadurch erziele ich ein kräftigeres, süßeres Bier) und den Hauptguss etwas vergrößert (helleres Bier, vollmundiger).
Der Brautag verlief sehr schön. Durch die nette Gruppe gestaltete sich der Auf- und Abbau, das Putzen und jeder handwerkliche Schritt beim Brauen sehr viel einfacher. Geteilte Arbeit ist lustige Arbeit ;)
Heutige Besonderheiten:
Ein paar Liter Würze läuterten wir am Ende in einen separaten Topf ab, um die Menge beim Hopfenkochen zu Beginn zu reduzieren und erst nach und nach nachzuschütten. Dadurch sank die Gefahr des Überkochens auf Null. Mehr Ertrag, weniger Schwund :)
Der Auslaufhahn des Einkochers war zugesetzt mit Malzresten. Das war beim Abseihen ein Problem. Durch beherzte Schläge auf den Hahn konnte dieser aber nach einiger Zeit geklärt werden.
Ich benutzte Flüssighefe vom Sud 15 - Jujube Weizen. Diese war allerdings nun schon mehr 4 Wochen im Kühlschrank. Und da es sich dabei um frische, sofort einsetzbare Hefe handelt, war nicht klar, ob sie noch/wieder aktiv sein kann. Ich machte einen Hefestarter aus 200ml Hefe und 250ml Würze. Nach 24h war nichts passiert und ich rührte die Hefe in die Würze. Nach weiteren 24h war immer noch nichts passiert. Daher bestellte ich neue Hefe nach. Aber nach ca. 48h in der Würze ist die Hefe nun angekommen! Nach 48h war jedenfalls Druck im Gäreimer, ein dichter Schaum und CO2 stach in die Nase. Ein wunderbares Gefühl, wenn die Hefe doch noch aktiv wird.
Brautag: 21.06.2020
Dauer: am Brautag 8,5Stunden. Dazu kommen noch Hauptgärung einleiten und das Abfüllen. Sind dann nochmal so ca. 3 Stunden…
Ergebnis: nach dem Läutern 24l, nach dem Hopfenkochen ca. 20l.
Am Ende wurden es 19l Bier, die in Flaschen wanderten.
Braubuch - Sudeintrag | |
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Sud-Nr. | 016 |
Name | Königsnuss Weizen |
Bierart | Weizen |
Brauart | Maischen |
Brautag | 21.06.2020 |
Notiz | Grundlage war das Rezept von Sud 15 - Jujube Weizen. Dann habe ich an diversen Stellschrauben gedreht (HG zu NG Verhältnis, Malzverhältnis, Maltose- vs Verzuckerungsrast) |
Zutaten | |
Malz | Weizenmalz hell (60%, 2,8kg) Münchner Malz (30%, 1,4kg) Pilsener Malz (10%, 0,5kg) |
Hopfen | Saphier, 3,9% Alpha Wert, Pellets |
Hefe | Zymoferm Weihenstephan-W68 Flüssighefe, 200ml |
Rezept | |
Wasser | 30,5l |
Hauptguss | 17,0l |
Nachguss | 13,5l |
Maischen | |
Einmaischen | 46°C |
1. Rast | Weizenrast, 45°C, 15min |
2. Rast | Eiweißrast, 52°C, 10min |
3. Rast | Maltoserast, 63°C, 30min |
4. Rast | Verzuckerungsrast, 72°C, 25min |
Abmaischen | 78°C |
Läutern | |
Grad Brix | 16,5°Brix (ohne NG), 12,5°Brix (mit NG) |
Menge [l] | 24l |
Hopfenkochen | |
Kochdauer | 90min |
1. Gabe | Saphier, 3,9% Alpha, Pellets, 14gr für 90min |
2. Gabe | Saphier, 3,9% Alpha, Pellets, 3gr für 15min |
3. Gabe | - |
Grad Brix | 13,5°Brix |
Menge [l] | 20l |
Hauptgärung | |
Anstelldatum | 23.06.2020 |
Anstelltemperatur der Würze | 20°C, ca. 200ml Flüssighefe und 250ml Würze, 24h Hefestarter |
Abbruch Hauptgärung | 02.07.2020 |
Nachgärung | |
Abfülldatum | 02.07.2020 |
Abfüllmenge [l] | 19l, 7°Brix |
Speise | 1l |
Zucker | 78g |
Abbruch Nachgärung | 17.07.2020 |
In einer verkleinerten Brauhelfer-Runde probierten wir gemeinsam unser Erzeugnis. Leider ist der Eindruck des Bieres insgesamt nicht so gut.
Der Duft beim Einschenken ist von Banane geprägt und macht Lust auf einen Schluck. Der Schaum ist von Flasche zu Flasche verschieden, genauso schäumen ein paar Flaschen nach dem Öffnen langsam über, andere nicht.
Die Farbe ist schön, ein dunkles gelb oder ein helleres orange. Nur wenig Trübung (die Flüssighefe klärt sich schneller) und schon anzusehen.
Beim Geschmack hinterlässt das Bier leider nicht die große Freude. Ein leicht saurer Eindruck schwebt mit, es hat kaum Körper, schmeckt eher flach und leicht bitter. Im späteren Verlauf der Flaschenleerung wird es langsam besser. Liegt das an der Temperatur des Bieres?
Trotzdem ist es zur Zeit ein flaches, wenig beeindruckendes Bier.
Eigentlich hatte ich das Rezept auf mehr Körper aufgebaut, aber hier lief wohl etwas schief. Ob es an der Hefe lag, die erst sehr verzögert ankam? Beim Vergleich des Rezepts des (Sud 15 - Jujube Weizen) mit diesem ergab sich: der 15er Sud hatte weniger Stammwürze, als der 16er. Heißt zum einen, dass das Brauziel (mehr Süße im Bier) erreicht wurde, aber an irgendeiner Stelle hat es den Geschmack negativ beeinflusst.