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Dieses Bier zählt zu den Topp-Bieren des Brauers.
Feiertag - was kann man da schöneres machen, als den Braukessel anzuschmeißen?
Seit langer Zeit wollte ich mal wieder ein Weizen brauen. Das habe ich ja nach einigen Suden nicht mehr gemacht, weil die einfach nicht nach Weizen schmecken wollten. Das liegt vermutlich an der Hefe. Weizen mit Trockenhefe gibt zwar leckeres Bier, aber idR kein richtiges Weizen.
Daher habe ich mir einen Liter Flüssighefe gekauft und bin gespannt, wie das Einleiten der Hauptgärung damit läuft und - vor allem - wie das Weizen schmecken wird.
Als Rezept orientiere ich mich an Sud 6 - Akazien Weizen, da dieser deutlich in die Richtung ging, in der ich mein Weizen finden möchte ;)
7 Stunden war ich heute mit dem Brauen beschäftigt. Beim Läutern passierte es dann: dort, wo der Auslaufhahn in den Eimer geht, wurde es undicht. Die Würze lief regelrecht heraus. Ich flitzte in die Küche und schnappte mir einen Bier-Putz-Handschuh und griff beherzt in die über 70 Grad heiße Würze. Drehend konnte ich die Undichtigkeit weitestgehend beheben, aber der Handschuh hielt nicht lange die Hitze ab. Am Ende brannte die Hand ganz gut. Aua.
Das Dichtungsgummi innen ist zu groß für die Läuterhexe und zu klein für das Loch im Eimer. Es hatte sich verschoben und so den Weg für die Würze in die Freiheit geöffnet.
Ansonten verlief der Brautag gewohnt effizient und putzreich. Gesellschaft hatte ich durch meine Nachbarin, die eine Zeit lang in der Pergola saß und sich mit mir unterhielt.
Jetzt bin ich platt :)
Update 28.05.:
28.05.2020: Nachdem ich am 22.05. die Hauptgärung des Sud 15 - Jujube Weizen einleitete, war heute ein guter Zeitpunkt, um das Jungbier in Flaschen abzufüllen. 17,5l waren es am Ende. Dank der erstmals eingesetzten Flüssighefe duftete es die ganze Zeit verführerisch nach reifer Banane. Das Jungbier schmeckte etwas hopfig und schön bananig nach Weizen. Mal sehen, wie sich das jetzt entwickelt. Jedenfalls war der Duft so extrem gut, dass ich wirklich ernsthaft überlege, nur noch Flüssighefe zu benutzen…
Brautag: 21.05.2020
Dauer: am Brautag 7 Stunden. Dazu kommen noch Hauptgärung einleiten und das Abfüllen. Sind dann nochmal so ca. 3 Stunden…
Ergebnis: nach dem Läutern 21,4l, nach dem Hopfenkochen ca. 19l. Am Ende wurden es 17,5l Bier, die in Flaschen wanderten.
Braubuch - Sudeintrag | |
---|---|
Sud-Nr. | 015 |
Name | Jujube Weizen |
Bierart | Weizen |
Brauart | Maischen |
Brautag | |
Notiz | |
Zutaten | |
Malz | Weizenmalz hell (60%, 2,8kg) Münchner Malz (20%, 1kg) Pilsener Malz (20%, 1kg) |
Hopfen | Saphier, 3,9% Alpha Wert, Pellets |
Hefe | Zymoferm Weihenstephan-W68 Flüssighefe, 200ml |
Rezept | |
Wasser | 30,5l |
Hauptguss | 16,0l |
Nachguss | 14,5l |
Maischen | |
Einmaischen | 47°C |
1. Rast | Weizenrast, 45°C, 15min |
2. Rast | Eiweißrast, 52°C, 10min |
3. Rast | Maltoserast, 63°C, 35min |
4. Rast | Verzuckerungsrast, 72°C, 20min |
Abmaischen | 78°C |
Läutern | |
Grad Brix | 10,5° Brix |
Menge [l] | 21,4l |
Hopfenkochen | |
Kochdauer | 90min |
1. Gabe | Saphier, 3,9% Alpha, Pellets, 16gr für 90min |
2. Gabe | Saphier, 3,9% Alpha, Pellets, 13gr für 15min |
3. Gabe | Saphier, 3,9% Alpha, Pellets, 3gr für 0min |
Grad Brix | 11,9° Brix |
Menge [l] | 19l inkl. 1l Speise |
Hauptgärung | |
Anstelldatum | 22.05.2020, 200ml |
Anstelltemperatur der Würze | 18°C |
Abbruch Hauptgärung | 28.05.2020 |
Nachgärung | |
Abfülldatum | 28.05.2020 |
Abfüllmenge [l] | 17,5l, davon Verlust während Nachgärung: 1,0l |
Speise | 1,0l |
Zucker | 110g |
Abbruch Nachgärung | 10.06.2020 |
Das Bier ist verdammt lecker geworden. Es duftet nach Banane und schmeckt sehr schön nach Weizen. Die Flüssighefe ist Hammer!
Ein echter Test folgt noch.
Die Flüssighefe rockt das Bier. Das Weizen ist wirklich sehr gut und schön geworden. Es sieht super aus, nur die extrem schnelle Klärung ist verwirrend (Weizen soll ja trüb sein). Der Schaum ist genial. Es duftet schön nach Banane, nur die leichte Säuerlichkeit der Hefe könnte ganz leicht störend sein. Geschmacklich sehr gut, für mich persönlich könnte es gerne noch einen Ticken süßer sein, aber das Geschmackserlebnis ist wirklich gut.
Insgesamt: ein saugeiles Weizen!